"ChatGPT ist nicht kreativ - es kombiniert nur bereits Bekanntes"

  • Worum geht es?
    Oft wird die Nützlichkeit von Werkzeugen wie ChatGPT als tief eingeschätzt mit der Begründung, dass solche Werkzeuge ja nur bestehende Texte und damit bestehendes Wissen neu kombinieren würden. Echte kreative Antworten seien damit nicht möglich.
  • Was ist dazu zu sagen?
    Zu dieser Aussage gibt es mindestens zwei Antworten:
    • Nicht immer sind kreative Antworten gefragt: Nicht alle Texte oder Antworten auf Fragen müssen kreativ sein. Sehr oft sind auch unkreative Antworten sehr hilfreich, die schlicht das bestehende Wissen adressatengerecht und präzise aufbereitet wiedergeben.
    • Rekombination ist nicht per se unkreativ: Die Aussage, es seien keine kreativen Lösungen möglich, wenn nur bestehende Komponenten neu kombiniert würden, ist in dieser Pauschalität mit Sicherheit falsch: Jeder Text besteht aus einer neuen Kombination der gleichen, schon sehr bekannten 26 Buchstaben unseres Alphabets. Trotzdem würden wir vielen neuen Texten bzw. ihren Autor:innen sehr wohl Kreativität zugestehen. Somit muss die Frage von Kreativität durch Rekombination genauer betrachtet werden.

Literatur

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Die Website gmls.phsz.ch ist eine seit Dezember 2022 laufend erweiterte Sammlung von Einordnungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz zur Frage, welche Auswirkungen generative Machine-Learning-Systeme wie ChatGPT auf die Schule haben.

Lizenz: Die Website steht unter einer CC-BY-ND-Lizenz, Bilder und Texte dürfen somit unter Quellenangabe an anderen Orten verwendet werden.

Zitationsvorschlag: Döbeli Honegger, Beat (2023). ChatGPT & Co. und Schule. Einschätzungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz. https://gmls.phsz.ch/ (abgerufen am 21 Nov 2024)