"Wir sperren ChatGPT."

  • Worum geht es?
    Verschiedene Organisationen (z.B. Schulen) überlegen sich, ChatGPT zu sperren (weil der Dienst nicht datenschutzkonform ist oder weil es nicht in Prüfungen eingesetzt werden können soll).
  • Was ist dazu zu sagen?
    Technisch gesehen ist die Sperrung von ChatGPT nicht einfach aus mindestens zwei Gründen:
    • Technische Sperren lassen sich meist relativ einfach umgehen. Wird der DNS-Eintrag für ChatGPT in einem lokalen Netzwerk gesperrt, so reicht bereits die Verwendung eines alternativen DNS-Servers, um den Dienst trotzdem erreichen zu können. Content-Sperrungen per Firewall lassen sich umgehen, indem ein anderer Dienst verwendet wird, der ChatGPT als Dienstleistung anbietet.
    • Sprachgeneratoren sind bald in allen möglichen Programmen und Webdiensten eingebaut: Es wird bald sinnlos sein, das Produkt ChatGPT zu sperren, weil zahlreiche alternative Dienste ähnliche Funktionalitäten aufweisen werden. So hat beispielsweise Microsoft angekündigt, GPT in M365 einzubauen. Es ist zwar zu erwarten, dass Microsoft ermöglichen wird, diese Funktionen in (Hoch-)schulumgebungen zentral abzuschalten, die Ankündigung zeigt aber trotzdem, dass Sprachmodell-Funktionalitäten bald allgegenwärtig verfügbar sein werden.

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Die Website gmls.phsz.ch ist eine seit Dezember 2022 laufend erweiterte Sammlung von Einordnungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz zur Frage, welche Auswirkungen generative Machine-Learning-Systeme wie ChatGPT auf die Schule haben.

Lizenz: Die Website steht unter einer CC-BY-ND-Lizenz, Bilder und Texte dürfen somit unter Quellenangabe an anderen Orten verwendet werden.

Zitationsvorschlag: Döbeli Honegger, Beat (2023). ChatGPT & Co. und Schule. Einschätzungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz. https://gmls.phsz.ch/ (abgerufen am 21 Nov 2024)