“Jetzt mit KI!”: Was bringen generative Machine Learning Systeme in Lernumgebungen?

Derzeit werben viele Unternehmen damit, dass ihre Produkte für die Schule neu auch KI enthalten oder gar KI-basiert seien. Was ist davon zu halten?

  • “KI” ist derzeit primär ein Marketing-Begriff: Aufgrund der medialen Aufmerksamkeit versuchen derzeit viele Unternehmen und Projekte auf der KI-Welle mitreiten und verkaufen verschiedenste, teils auch triviale Funktionen als “künstliche Intelligenz”

  • Oft nur schöne Verpackung: Viele Angebote automatisieren nur Anfragen an ChatGPT und Co. und visualisieren die Ergebnisse in ansprechender und aggregierter Form. Ähnliche Ergebnisse wären auch mit der direkten Nutzung zu erwarten. Der Aufwand für die Entwicklung solcher Dienste ist dank Programmierschnittstellen (APIs) aber überschaubar und lukrativ. Die geringe Schöpfungshöhe gefährdet die langfristige Überlebensfähigkeit entsprechender Produkte.

  • Extreme Marktdynamik: Derzeit entstehen viele neue und ähnliche Dienste, die zum Teil in wenigen Monaten aufgrund technologischer Entwicklungen oder Konkurrenz wieder verschwinden werden. (Konkretes, aktuelles Schweizer Beispiel: correctorbot).

  • Fehlende theoretische / fachdidaktische Fundierung: Die wenigsten derzeit verfügbaren Systeme
    • können benennen, auf welcher Theorie sie beruhen
    • beruhen zum Teil auf stark vereinfachten Vorstellungen von Lernen und Unterricht (z.B. Lernen = Abarbeitung einer generierten Liste von Fragen oder Lückentexten).
    • wurden zusammen mit Fachdidaktiker:innen entwickelt oder beruhen auf fachdidaktischen Erkenntnissen
    • wurden auf ihre Lernwirksamkeit getestet
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Die Website gmls.phsz.ch ist eine seit Dezember 2022 laufend erweiterte Sammlung von Einordnungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz zur Frage, welche Auswirkungen generative Machine-Learning-Systeme wie ChatGPT auf die Schule haben.

Lizenz: Die Website steht unter einer CC-BY-ND-Lizenz, Bilder und Texte dürfen somit unter Quellenangabe an anderen Orten verwendet werden.

Zitationsvorschlag: Döbeli Honegger, Beat (2023). ChatGPT & Co. und Schule. Einschätzungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz. https://gmls.phsz.ch/ (abgerufen am 21 Nov 2024)