Was sollen Lehrpersonen angesichts von GMLS tun?

Wir erhalten öfters Anfragen, was Lehrpersonen angesichts des Aufkommens von generativen Machine-Learning-Systemen (GMLS) - meist pauschal als KI bezeichnet - sinnvollerweise tun sollen. Im Folgenden die Empfehlungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz vom 15.07.2024 für Lehrpersonen:

1. Bedeutung erkennen

Generative Machine-Learning-Systeme sind kein kurzfristiger Hype, der wieder vorübergeht. GMLS werden bereits heute innerhalb und ausserhalb der Schule vielfältig eingesetzt. Von der Bedeutung für das Bildungswesen sind GMLS mindestens vergleichbar mit dem Aufkommen des Internets und Suchmaschinen. Es ist wichtig, dass Lehrpersonen diese Bedeutung erkennen, auch wenn aufgrund der rasch voranschreitenden technischen Entwicklung und der gesellschaftlichen Nutzung derzeit noch keine langfristigen Aussagen oder Planungen möglich sind.

2. Experimentieren

Lehrpersonen müssen eigene Erfahrungen mit GMLS machen - je nach Schulstufe auch mit Schülerinnen und Schülern. Um dies einfach, ohne persönliche Kostenfolgen und datenschutzrechtlich sicher tun zu können, ist unter Umständen die Lizenzierung entsprechender datenschutzkonformer Lösungen notwendig. Aufgrund der raschen Entwicklung sollten keine langen Vertragslaufzeiten gewählt werden.

3. Diskutieren

Lehrpersonen sollten nicht nur eigene Erfahrungen machen, sondern diese auch im Kollegium und mit der Schulleitung diskutieren.

4. Über Lernmotivation nachdenken

Neben den konkreten Einsatzszenarien von GMLS vor, während und nach dem Unterrichts besteht langfristig die grösste Herausforderung von GMLS darin, dass sie die Lernmotivation von Schüler:innen der Sekundarstufen I und II senken kann. Schüler:innen werden sich zunehmend fragen, weshalb sie etwas lernen sollten, dass die Maschine rascher und besser kann als sie - in gewissen Fällen selbst dann, wenn sie sich anstrengen und entsprechend lernen. Lehrpersonen müssen sich somit Gedanken machen, wie dieser Gefahr vor weiter sinkender Lernmotivation begegnet werden soll. Dabei ist zu beachten, dass dies keine Frage ist, die durch IT- oder Digitalisierungsspezialist:innen beantwortet werden kann.


Dies ist eine Seite aus dem Angebot ChatGPT & Co. und Schule der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz:

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Die Website gmls.phsz.ch ist eine seit Dezember 2022 laufend erweiterte Sammlung von Einordnungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz zur Frage, welche Auswirkungen generative Machine-Learning-Systeme wie ChatGPT auf die Schule haben.

Lizenz: Die Website steht unter einer CC-BY-ND-Lizenz, Bilder und Texte dürfen somit unter Quellenangabe an anderen Orten verwendet werden.

Zitationsvorschlag: Döbeli Honegger, Beat (2023). ChatGPT & Co. und Schule. Einschätzungen der Professur "Digitalisierung und Bildung" der Pädagogischen Hochschule Schwyz. https://gmls.phsz.ch/ (abgerufen am 21 Nov 2024)