Was ist der Unterschied zum DPaCK-Modell von Huwer et al.?
Zusammenfassung
2019 veröffentlichten Johannes Huwer, Thomas Irion, Sebastian Kuntze, Steffen Schaal und Christoph Thyssen den Artikel
Von TPaCK zu DPaCK - Digitalisierung im Unterricht erfordert mehr als technisches Wissen (
Biblionetz:t26858) in der Ausgabe 5/2019 des MNU Journals. Das darin vorgestellte DPaCK-Modell ist verwandt mit dem hier vorstellten DPACK-Modell, aber die beiden Modelle sind unabhängig voneinander entstanden. (Das auf dieser Website beschriebene DPACK-Modell wurde im Juni 2018 erstmals
öffentlich vorgestellt).
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Beiden Modellen ist gemeinsam:
- Sie kritisieren die einseitige Definition des *technology knowledge" im ursprünglichen TPACK-Modell.
- Sie verwenden Kompetenzen statt Wissen als Grundbausteine
- Sie erweitern die technology knowledge des ursprünglichen TPACK-Modells.
Das DPacK-Modell von Huwer et al. erweitert das
technology knowledge von Mishra & Koehler um
sozio-gesellschaftliche, kulturelle und kommunikationsbezogene Aspekte:
Aufgrund einer unvollständigen, rein technischen Perspektive des TPaCK-Modells erscheint als erste Erweiterung die Reflexion
der sozio-gesellschaftlichen, kulturellen und kommunikationsbezogenen Herausforderungen des Digitalitäts-Konzeptes notwendig
(Abb. 2). Da Digitalität vermittelt durch die Algorithmizität sämtliche Aspekte des technischen Wissens als Basis für die weiteren Überlegungen enthält, ist es sinnvoll, das technische Wissen durch Digtialitätswissen zu ersetzen. Auf diese Weise können die aufgezählten Herausforderungen in diesem Wissensbereich abgebildet werden, ohne Aspekte des „TK” des TPaCK-Modell
nach MISHRA ET. AL (2013) zu verlieren. Somit werden auch Facetten der Digitalität berücksichtigt,
In der Sprache DPACK-Modells setzen sie somit
technology knowledge mit der
technologischen Perspektive und der
anwendungsorientierten Perspektive des Dagstuhl-Dreiecks gleich bzw. unterscheiden diese beiden Perspektiven nicht. Diese fehlende Unterscheidung hat insbesondere in der Informatikdidaktik zu Kritik am DPaCK-Modell geführt.
Fazit
Das DPaCK-Modell von Huwer et al. macht somit aus Sicht des DPAK-Modells mit seinen Erweiterungen einen Schritt in die richtige Richtung, verpasst es aber, das
Digitalitätsbezogene Wissen des Modells auf das Dagstuhl-Modell zu beziehen und so sowohl auf ein im deutschsprachigen Raum weit verbreitetes Modell aufzubauen als auch zwischen einer anwendungsorientierten Perspektive und einer technologischen Perspektive zu unterscheiden.